L‑Carnitin
Was ist L‑Carnitin?
Der L‑Carnitin- Gehalt in unserer Nahrung
Der Mensch nimmt täglich durchschnittlich zwischen 100 und 300 Milligramm (mg) L‑Carnitin über die Nahrung auf. In folgender Tabelle werden einige ausgewählte Nahrungsmittel und deren Anteil an L‑Carnitin im mg/kg angegeben. Nimmt man täglich viele Lebensmittel mit einem hohen Wert zu sich, dann kann der Tagswert natürlich schwanken, entsprechend auch, wenn man weniger zu sich nimmt. In der Regel nehmen Vegetarier weniger L‑Carnitin über die Nahrung auf. Treibt ein Vegetarier dann auch noch extremen Ausdauersport, kann es schnell zu einem L‑Carnitin-Mangel kommen. Ebenso können Kinder schneller einen Mangel erleiden, weil der Körper es noch nicht ausreichend selber herstellen kann. Durch L‑Carnitin-Nahrungsergänzungen kann einem Mangel und dessen Folgeerscheinungen vorgebeugt werden.
L‑Carnitin: Bessere Erfolge in einem wesentlich kürzeren Zeitraum
„Wenn Du einen schnellen Erfolg einem langsamen und zermürbenden Kampf gegen die Pfunde vorziehst, kannst Du auf eine zusätzliche Einnahme von L‑Carnitine nicht verzichten“, so oder so ähnlich klingen viele der Werbeslogans in der Branche der Nahrungsergänzungsmittel. Der menschliche Körper ist zwar in der Lage Carnitine bis zu einem gewissen Grad selber zu produzieren, muss sich aber durch die Nahrungsaufnahme zusätzlich Carnitin zuführen lassen. Höchstens 10 % kann der menschliche Körper selbst produzieren, die restlichen 90 % muß er aus der Nahrung hinzuführen. Weitere wichtige Informationen zur L‑Carnitin Aufnahme und bessere Erfolge gibt es auf verschiedenen Internetseiten. Der Mensch benötigt in regelmäßigen Abständen fleischliche Nahrung, denn ausschließlich in dieser ist ein großer Anteil an L‑Carnitin für den Muskelaufbau und die Fettreduzierung enthalten – und an dieser Stelle kommen die Nahrungsergänzungen ins Spiel.
Der Einsatz von L‑Carnitin im Sportbereich
Der Einsatz von L‑Carnitin erfolgt in der Regel vor dem Training. Das Nahrungsergänzungsmittel sollte eher nicht nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Denn nur auf nüchternen Magen kann das L‑Carnitin seine „volle“ Wirkung entfalten. Die meisten Sportler bevorzugen das L‑Carnitin in Form von Kapseln. Es ist aber auch als Pulver, Riegel und als Flüssigkeit in Ampullen erhältlich. Befindet man sich in einem Fitnessstudio, so kann des Öfteren beobachtet werden, wie einige Kraftsportler Nahrungsergänzunsmittel zu sich nehmen, um das Optimum aus ihrem Körper herauszuholen. Die Wirkung dieser Mittel auf den Muskelaufbau bzw. die Fettreduktion sind unterschiedlich – es kommt nämlich stark darauf an, worum es sich handelt. Bewiesenermaßen ist Eiweiß für den Muskelaufbau zuständig und eine gesteigerte Eiweißaufnahme bei Kraftsportlern zu empfehlen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Diese Tatsache dürfte unumstoßbar sein, ist sie doch durch unzählige Studien über die Prozesse beim Muskelaufbau und beim Abnehmen bewiesen worden. Doch gibt es nicht nur Eiweißkonzentrate, als Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen, sondern auch zahlreiche andere Produkte, deren Wirkung wissenschaftlich noch nicht bewiesen worden ist. Dazu zählt auch das L‑Carnitin.
Die Wirkung von L‑Carnitin im Überblick:
- es hilft bei Müdigkeit
- stärkt das Immunsystem
- bewirkt einen Kraftzuwachs
- steigert die Ausdauerleistung
- und dient der Konzentrationsfähigkeit
Zusätzlich dazu soll L‑Carnitin eine besonders interessante Wirkung aufweisen. Und zwar soll die Einnahme von L‑Carnitin eine deutlich erhöhte Fettverbrennung bewirken. Diese Theorie wurde im Jahr 2002 von einer Gruppe Wissenschaftler von der Universität Leipzig nachgewiesen. Hierbei wurde die Erkenntnis gewonnen, dass durch die Einnahme von L‑Carnitin der Abbau von langkettigen Fettsäuren bei gesunden Erwachsenen stieg.
Diese ersten Befunde wurden mittlerweile durch Forscher der Universität Rostock bestätigt, die zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen sind. Diese Studienergebnisse sind wichtig für all diejenigen, die sich sportlich betätigen und/oder aktiv ein gesundes Körpergewicht anstreben. Ein Problem hierbei ist, dass diese Studien keine Blindstudien waren, sondern Probanden, wie auch Wissenschaftlern bewusst war, wer das L‑Carnitin eingenommen hat und wer nicht. Daraus lässt sich eine gewisse Beeinflussung nicht leugnen.
Wie dosiert man L‑Carnitin richtig?
Die empfohlene L‑Carnitin Dosierung liegt:
- bei allgemeiner Erschöpfung zwischen 300 mg und 500 mg
- und während einer Diät zwischen 750 mg und 2.000 mg
Eine Überdosierung tritt in der Regel nicht ein, da überschüssiges L‑Carnitin problemlos ausgeschieden werden kann. Dieser Umstand veranlasst viele Ernährungsexperten am Nutzen des Carnitins als „Fatburner“ zu zweifeln. Eine Überdosierung ist also nicht möglich, eine Unterversorgung tritt hingegen häufiger auf. So erfordert beispielsweise das Krankheitsbild Morbus Crohn, obwohl Gewichtsverlust zur Symptomatik gehört, eine zusätzliche L‑Carnitin Einnahme.
Der erhöhte L‑Carnitin Bedarf bei Sportlern
Da es bei erhöhtem Bedarf an L‑Carnitin notwendig wäre, seinen Fleischkonsum überproportional zu erhöhen, was gerade bei Leistungssportlern, die kohlenhydratreiche Kost bevorzugen, um ihrem Körper die nötigen Kalorien zuzuführen, unbeliebt ist, ist zu empfehlen, dass Carnitine über Nahrungsergänzungsmittel dem Körper zugeführt werden. Studien ergaben, dass die ergänzenden Präparate innerhalb von gerade einmal sechs Wochen den gesamten Carnitin-Spiegel verdreifachen können. Falls die Theorie, um die unterstützende Wirkung von L‑Carnitin bei Muskelaufbau und Reduzierung von Körperfett stimmt, stünden sofort zusätzliche Kraftreserven zur Verfügung und der Körper bekäme die Möglichkeit in kürzerer Zeit bessere Erfolge zu erzielen. Dies gilt sowohl für den Muskelaufbau, als auch für die schnelle Reduzierung von unerwünschten Fettsäuren.
Belegt ist zwar die Tatsache, dass L‑Carnitin ein entscheidender Faktor bei der Fettverbrennung ist. Jedoch konnte in Blindstudien die Tatsache nicht bestätigt werden, dass eine erhöhte Aufnahme von L‑Carnitin auch tatsächlich eine gesteigerte Fettverbrennung mit sich bringt. Aufgrund dessen wird gerne behauptet, dass die sogenannten Fatburner, zu denen auch L‑Carnitin zählt, eher das Geld der Käufer, als deren überschüssige Pfunde verbrennen.
L‑Carnitin ist ein körpereigener Stoff, bei dem sich die Wissenschaftler bis zum heutigen Tag uneinig sind, ob und in wie fern die Aminosäuren der Carnitine, einen Einfluss auf den menschlichen Körper haben – ob positiv oder negativ.
Internationale Spitzensportler können sich nicht irren – oder doch?
Nicht nur aus einigen Studien ist zu erfahren, dass die Einnahme von L‑Carnitin zur Leistungssteigerung eingesetzt werden kann. Insbesondere Kraft- und Ausdauersportler wissen schon lange um die potenzielle Wirkung und setzten L‑Carnitin gezielt dazu ein, um bessere und schnellere Trainingserfolge zu erringen. Hierbei sei erwähnt, dass Sportler mit diesem völlig legalen und ungefährlichen „Doping“ nicht gesetzeswidrig handeln und ihre Gesundheit vor Schaden bewahren. Ein legaler Weg um Spitzenleistungen möglich zu machen und den eigenen Körper zu unterstützen.
So sehen es unsere Verbraucherschützer
trotz besseren Wissens. Wen wollen diese Lobbyisten eigentlich schützen?
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen äußert sich über Carnitin als Nahrungsergänzungsmittel und angeblichen Fatburner wie folgt:
„Die Behauptung, dass der Körper zur Herstellung von 1 g Carnitin 34 g Muskel abbauen müsse, ist schlicht falsch, er nutzt dafür Eiweißbausteine aus der Nahrung. Eine zusätzliche Carnitin-Aufnahme in Tablettenform kann weder den Carnitingehalt in den Muskelzellen noch die Geschwindigkeit der Fettverbrennung steigern. Sie hat auch keinen Einfluss auf den Fettanteil des Körpers während einer Diät. (…) Überflüssiges Carnitin wird mit dem Urin ausgeschieden. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass bei einer dauerhaften hohen Zufuhr die körpereigene Carnitinbildung eingestellt wird. (…) Carnitin ist als Schlankheitsmittel genauso unwirksam wie als Leistungssteigerer, Herzstärkungs‑, Potenzsteigerungs- und Antikrebsmittel“
Dagegen steht beispielhaft eine Studie:
In einer randomisierten Doppelblind-Studie der Universität Greifswald konnte 2012 gezeigt werden, dass die tägliche Einnahme von 4 g L‑Carnitin bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs die gefährliche Gewichtsabnahme aufhalten konnte. Während sich das Gewicht in der Kontrollgruppe um durchschnittlich 1,4 % verringerte, nahm das Gewicht in der Carnitin-Gruppe um 3,4 % signifikant zu. Auch die mediane Überlebenszeit verlängerte sich von 399 auf 519 Tage und die Aufenthaltszeit im Krankenhaus verringerte sich von 41 auf 36 Tage.
Dagegen wurde von den gleichen Kommissionen das Krebsmittel Erbitux von Merck in den Himmel gehoben, welches die mediane Überlebenszeit nach einer Chemotherapie um 11,5 Tage verlängern kann. Toll!